wenn die Suche nach Glück dich unglücklich macht

Glück, Leid, Gedanken und wie das Leben wirklich ist.

Wir alle streben nach Glück. Was wäre, wenn genau dieses Streben nach Glück uns abhält wirklich glücklich zu sein?

Unser Gesellschaft wird überflutet von einer Wellness- und Gesundheitswelle, von guten Ratschlägen und Weisheiten, doch gleichzeitig nimmt das seelische und körperliche Unglück immer weiter zu.

Was, wenn das Suchen nach Etwas, egal ob Glück, Erfolg, Reichtum oder eine liebevolle Beziehung erst das Leid in dir verursacht und dich von der Erfüllung abhält?

Wie schnell kann die Lösung selbst, zum Teil des Problems werden?

Unser Geist, die Möglichkeiten unseres komplexen Denkens wurde in Urzeiten einmal erschaffen um uns das Überleben zu sichern und die grundlegendsten Bedürfnisse zu erfüllen. Die Urmenschen hatten einfache und wirksame Gedankengänge die ihr Überleben gesichert haben.

„Sei auf der Hut, halte Ausschau nach Gefahr, greife an oder vermeide sie, horte nach mehr für schlechte Zeiten.“

Und heute sind wir da nicht besser.

Wir sind laufend auf der Hut, bewerten alles ob es gut oder schlecht ist, ob es gefährlich, nützlich oder schädlich ist und wir sind auf der Suche wie wir mehr bekommen und besser werden können.

Heute sind die Gefahren allerdings kein Mammut das um die Ecke kommt, sondern Krankheiten, Jobverlust, Terrorismus, Armut.

Die Suche nach mehr und besser, dreht sich darum, immer mehr Geld, Freizeit, Liebe, Status einen schöneren Körper usw. zu haben.

Immer mehr, höher, schneller, weiter und gleichzeitig die permanente Lauerstellung nach Gefahren verursacht enormen Stress.

Wir vergleichen, bewerten, kritisieren und malen den Teufel an die Wand. Nicht immer, manchmal sind wir auch zufrieden und dankbar, aber es ist ein ständiges Auf und Ab.

Wenn wir ein erfülltes Leben leben, werden wir die ganze Bandbreite von menschlichen Gedanken und Gefühlen erfahren.

Die Wirklichkeit des Lebens heißt nicht, alles ist schön, sondern Leben beinhaltet auch Leiden. Und keiner von uns kann dem entkommen.

Diejenigen die immer ein Grinsen im Gesicht haben, angeblich immer glücklich sind, sind wohl auch die, die sehr viel von sich selbst verleugnen.

Das Ziel, leidende Gedanken und Gefühle zu vermeiden oder zu kontrollieren wird niemals funktionieren, denn sie sind Teil unseres Seins.

Die gute Nachricht ist aber, wir können lernen, besser mit ihnen umzugehen, ihnen Raum geben, ihren Einfluss mindern und uns gleichzeitig ein erfülltes und zufriedenes Leben schaffen.

Es gibt über das glückliche Leben so viele Wahrheiten und Glaubenssätze wie es Menschen gibt.

Viele Weisheitslehren bestehen ja darauf das Glück ein natürlicher Zustand des Menschen ist.

Vielleicht in einer alten oder neuen Welt, aber im Moment sieht die Realität anders aus.

Schnell entsteht da ins uns noch mehr Unglück, denn wir sollten doch glücklich sein, das ist doch unsere Natur.

Wir kriegen es aber nicht auf die Reihe und sind deshalb unglücklich, weil wir ja unnatürlich sind. So kann eine Weisheit über das Glück noch mehr Unglück erzeugen, oder?

Dann gehen viele davon aus, das wenn du nicht glücklich bist, dann würde was nicht stimmen. Aber die Evolution hat vorgesehen das zu zig verschiedene Gefühle hast, wenn du also mal nicht das Glücksgefühl hast, bist du vollkommen in Ordnung, und hast keine Krankheit oder Schwäche, sondern du bist ein Mensch, mit allen Erfahrungen die dazu gehören.

Der Glaube, das man für ein besseren Leben nur alle negativen Gefühle transformieren muss macht das Leben in der Regel nicht besser, nur anstrengender.

Wir leben in einer Gesellschaft die das Schlechte weg haben will und das Positive dafür verstärken will.

Wir haben die Hoffnung durch Positives Denken, Affirmationen und der Verstärkung der positiven Gefühle ein Leben auf der Erfolgskurve zu leben, doch die Realität holt uns alle da schnell wieder raus.

Das Leben ist alles.

Es ist Trauer, es ist Liebe, Wut und Mitgefühl, Freude und Schmerz, Sicherheit und Angst. Und alle Gefühle haben ihre Berechtigung und ihre Funktion.

Wenn du in deiner Mitte bist, in Balance bist, ist das kein Problem für dich.

Sondern erst, wenn du zu viele negative Gefühle hast, aber keine Berechtigung mehr dazu vorhanden ist, macht es Sinn sie mal unter die Lupe zu nehmen.

Du musst nämlich nicht dein ganzes Leben lang auf irgendwas wütend sein, oder etwas hinterher trauern, irgendwann reicht es. Das heißt aber nicht, das du dann für immer und ewig Wut und Trauer los bist. Es ist nämlich ein gigantisches Gefühl mal so richtig wütend zu sein, oder in einer tiefen Trauer so zu heulen, das du allen Scheiß los lassen kannst.

Lebe alles, nur nicht immer und ewig das Gleiche.

Es gibt ja tausende Ansätze und Versuche Gefühle und Gedanken zu kontrollieren. Oft ist es vorübergehend auch möglich, aber in der Regel nicht für immer. Gefühle und Gedanken kommen und gehen, ein Leben lang. Die Kunst ist nur, achtsam zu sein, keinen Widerstand zu leisten oder gegen sich selbst zu kämpfen. Die eigenen Gedanken und Gefühle zu kontrollieren, das funktioniert manchmal in entspannten Situationen, bei Stress sieht es aber schon anders aus. Denn Kontrolle verlangt nach immer mehr Kontrolle, und so will doch keiner Leben, sondern wir wünschen uns ein Leben das in Fluss ist.

Eine weitere Taktik ist, alles Negative zu vermeiden. Wir gehen Allem, was uns negative Gefühle oder Gedanken bringen könnte aus dem Weg. Häufig ist aber das Leid, das durch die Vermeidungsstrategie verursacht wird, viel größer als das was uns real erwartet. Kennst du z. B. die Angst vor der Angst?

Wir haben Angst, wenn wir dies oder jenes tun, Angst zu bekommen, also tun wir es nicht, obwohl wir garnicht wissen können ob es einen Grund zur Angst gibt.

Wir ziehen sozusagen die Erwartung an die Zukunft bereits in die Gegenwart in einer absolut negativen Art und Weise.

Dann treiben wir Spielchen um immer wieder uns vor den Herausforderungen des Lebens zu drücken, doch diese Spielchen sind häufig viel anstrengender und leidvoller als die Herausforderung selbst. Wir suchen das Glück, vermeiden dies und das, strengen uns an, setzen die rosarote Brille auf und werden genau deshalb unglücklich. Weil wir das Leben nicht in all seinen Facetten und Farben erleben.

Achtsam mit sich zu sein, ein Leben lang, verschiedene Methoden der Entschärfung und Prüfung zu kennen, kann den Umgang mit dein Gefühlen und Gedanken langfristig entspannter machen.

Wenn du in deiner Kraft bist, haut dich so schnell nichts um. In deine Kraft zu kommen ist eines der wertvollsten Geschenke das du dir selbst machen kannst.

Wie, erfährst du hier. 

Der Verstand erzählt uns ja viele Geschichten über uns selbst. Die größte Akzeptanz die wir uns selbst schenken können, ist die Weigerung den Urteilen unseres Verstandes zu glauben. Unser Selbstwertgefühl ich nichts was real existiert, es ist nur eine Meinung über uns selbst.