Wir kennen das vom Yoga.

Wir suchen Entspannung, Kraft und Gleichgewicht und versuchen unseren Körper und unseren Atem zu disziplinieren. Gleichzeitig rast unser Verstand und die Gedanken machen, was sie wollen. Aber Yoga ist ein innerer und ein äußerer Weg. Es ist der Weg des wachen Körpers und der klaren Gedanken. Gedanken haben Macht und eine unsichtbare Energie. Wie schön, wenn wir alle ein Yoga der Gedanken praktizieren könnten.

Wir alle denken ununterbrochen.

Wissenschaftler sagen, wir denken ca. 50.000-80.000 Gedanken jeden Tag. Meist denken wir immer wieder das Gleiche.

Unsere Gedanken stehen am Anfang von allem, was sich in unserem Leben zeigt. Sie sind die Ursache für das, was wir im Leben erfahren und wie wir es erfahren.

Unsere Aufmerksamkeit liegt aber häufig nur auf den Resultaten und nicht auf den Ursachen in unserem Kopf.

Das was wir denken ist geprägt von allem, was wir bisher erlebt haben, was man uns erzählt hat, was die Gesellschaft, unsere Eltern, Lehrer oder Andere glauben. Den größten Einfluss hat die Zeit unserer Kindheit, denn als Kind nehmen wir alles, was Erwachsene uns sagen, erst mal als absolute Wahrheit. Nur ist diese Wahrheit nicht unsere Eigene, sondern die eines anderen Menschen und dessen Vergangenheit. So sorgt unsere Gesellschaft dafür, dass sich die Vergangenheit ständig wiederholt, zwar mit neuen Technologien, aber uraltem Gedankengut.

Unsere Gedanken entstehen aus dem, was wir Glauben und erzeugen in uns ein Gefühl. Dieses Gefühl erzeugt einen Impuls der zur Reaktion führt. Diese Gefühle können uns das Leben schöner machen, in dem unsere Gedanken in uns Stärke, Selbstwert, Zuversicht, Mut, Leichtigkeit, Freude und Selbstvertrauen erzeugen. Genauso können unsere Gedanken aber auch Gefühle wie Angst, Schuld, Scham, Trauer, Minderwertigkeit, Ohnmacht, und Misstrauen hervorrufen.

Mit unseren Gedanken erschaffen wir unsere Welt und deshalb ist es sinnvoll unsere Gedanken einmal wahrzunehmen und sie zu überprüfen. Die Gedanken verändern zu wollen, braucht Wiederholungen, so als wollten wir eine neue Sprache lernen. Die Gedanken zu kontrollieren wird nicht funktionieren, dafür sind es zu Viele, und dafür sind sie oft zu unbewusst. Doch diejenigen die uns immer wieder das Leben schwer machen wären gut mal genauer unter die Lupe zu nehmen.

Hier ein paar verschiedene Möglichkeiten:

Die Gedanken beobachten

Das ist die einfachste, und vielleicht auch die schwierigste Form. Schließe deine Augen, und stelle dir vor deinem inneren Auge vor, wie deine Gedanken kommen und gehen. Frage dich innerlich „wo kommt mein nächster Gedanke her, und wo geht er hin?“ Versuche nur zu beobachten, ohne zu bewerten, zu analysieren, einfach nur zuschauen. Gedanken kommen, und ziehen wieder vorbei.

Verändere deine Gedanken in lösungsorientierten Fragen die dich weiterbringen

Es gibt so Aussagen und Gedanken über uns selbst oder Andere die wir als Tatsache oder Feststellung in unserem Leben verankern.

Alle Sätze die wir mit „Ich bin“ oder „Er/Sie/Es ist“ denken und sagen, werden von unserem Unterbewusstsein als Tatsache akzeptiert. Dann ist es halt so.
Wenn diese Gedanken für dich positiv sind und dich in deinen Leben fördern und weiterbringen, dann lass sie so.

Wenn sie dich aber blockieren, dich einschränken und aufhalten, dann verändere sie in Fragen.

Bsp. „Ich weiß überhaupt nicht, was ich tun könnte“. Dieser Satz ist ein „Basta, so ist es.“ Allein die Umstellung in die Frage „Was könnte ich tun“ ändert alles, denn damit bewegst du dich in Richtung Lösung.
Ein anderes Beispiel. Verändere den Satz „ich bin nicht erfolgreich“, in die Fragen „was bedeutet Erfolg für mich? Oder wie könnte ich erfolgreicher werden“ oder „was sind die nächsten Schritte für mich um erfolgreicher zu werden“
Stelle die richtigen Fragen und du wirst Antworten und Lösungen finden.

The Work von Byron Katie

Eine gute und einfache Form leidvolle Gedanken auf ihre Wahrheit und die Auswirkungen in deinem Leben zu überprüfen ist „The Work“ von Byron Katie. Wir leiden nicht, weil etwas so ist wie es ist, sondern weil wir denken, es sollte anders sein.

In Gedanken leisten wir Widerstand zur Realität und das sorgt für ein unangenehmes Gefühl in uns.

Beginnen wir mit „The Work.“

Schritt:
Was macht dir zu schaffen, ärgert dich, macht dir Druck, reizt dich, beleidigt dich, macht dir Schuldgefühle, enttäuscht dich, macht dich traurig, dir Sorgen und verursacht Leid? Schreibe auf, was du denkst. Gut zu überprüfen sind immer Sätze die „sollte, sollte nicht, müsste, hätte … sollen, hätte nicht sollen“ beinhalten. Bsp.: Mein Mann sollte mich verstehen.
Schreibe so ehrlich wie möglich.
Was bedeutet dieser Satz für dich?
Schritt:
Nun beginne mit den Fragen:
Lass dir mit den Antworten Zeit, gehe in dein Innerstes und sei dir bewusst, dass es keine falschen oder richtigen Antworten gibt
1. Frage:
Ist das Wahr?
Wie sieht die Wirklichkeit aus?
Ist das immer so oder nur manchmal?
In wessen Macht ist das?
Wessen Angelegenheit ist das?
2. Frage:
Kannst du sicher sein das es wahr ist?
Kannst du wirklich sicher sein, das es anders besser wäre? Gibt es dafür Beweise? Wer sagt das? Wer legt den Maßstab fest?
Kannst du in jemanden hineinsehen?
Was könnte im schlimmsten Fall passieren?
Kannst du 100 % wissen, dass es für alle besser wäre die Realität sei eine Andere?
3. Frage:
Wie reagierst du mit dem Gedanken, wie fühlst du dich damit?
Was bringt dieser Gedanke in dein Leben?
Fühlst du dich als Opfer oder Täter?
Wie alt fühlst du dich mit dem Gedanken?
Hast du einen Vorteil von diesem Gedanken?
4. Frage:
Wie wäre es ohne den Gedanken?
Was wäre alles möglich in deinem Leben ohne den Gedanken?
Kannst du Gründe finden den Gedanken aufzugeben?
Wie würdest du ohne den Gedanken reagieren?
Schritt:
Nun kehre deinen Satz von Schritt 1 um.
Wenn du über jemand anderes geschrieben hast, wie z. B. oben „Mein Mann“ dann kehre den Satz um in dem du „mein Mann“ mit „ich“ ersetzt. Ich sollte mich verstehen. Was dein Mann versteht, ist seine Angelegenheit und nicht deine, deshalb reicht es aus, wenn du dich selbst verstehst. Dann kehre den Satz in die andere Richtung „ich sollte meinen Mann verstehen“. Auch passend, denn dann verstehst du, das jeder seinen Standpunkt hat. Oder du kehrst den Satz um ins Gegenteil. „Mein Mann sollte mich nicht verstehen“. Was er soll oder nicht steht nämlich nicht in deiner Macht. Wenn dein Satz der dich Belastet mit „Ich sollte“ begonnen hat, z. B. „ich sollte erfolgreicher sein“ dann ersetze das „ich“ mit „mein Denken“. Probiere dich mit den Umkehrungen aus, bis du eine aufrichtige Alternative findest, mit der du im Frieden bist.
Wenn du tiefer in das Thema „The Work“ einsteigen willst, empfehle ich dir die Bücher von Byron Katie.

Noch ein Tipp:

Fange nun nicht an alle deine Gedanken zu prüfen, ob sie wahr sind, was sie machen usw., dann wirst du nicht mehr fertig und machst ein Fass ohne Boden auf. Suche dir diejenigen die wirklich unangenehm sind und dich immer wieder quälen. Du kannst The Work auch situationsbedingt nutzen, wenn du z. B. denkst „derjenige sollte dies oder jenes jetzt nicht tun oder sagen“. Ja? Ist das wahr?

Jetzt gibt es bestimmt Gedanken, die du schon tausendmal auf ihre Wahrheit geprüft hast. Du weißt genau, dass sie nicht wahr sind, dass du dir Blödsinn erzählst und dennoch tust du es immer wieder. Was jetzt?

Der innere Dialog:

In uns gibt es verschiedene Denker. Es gibt ein „denkendes Ich“ und ein „beobachtendes Ich“. Psychologen sprechen von einem inneren Team. Wenn wir unsere Gedanken einmal prüfen, stellen wir fest, dass es in uns einen Denker gibt, der uns Katastrophen voraussagt, einer der permanent Druck erzeugt, einer der uns immer wieder Selbst verleugnet, einer der alles bewertet, einer der allem misstraut, einer der für alles eine Regel hat und wenn sie noch so unsinnig sind und Einen der uns viel zu wenig oder viel zu viel motiviert. Dann gibt es aber auch den Denker in uns der uns positiv motiviert, der an uns glaubt, uns bestärkt, der uns neugierig macht, der unser Vertrauen stärkt und uns auf den Weg des Erfolges führt.

Es gibt viele Betrachtungsweisen, welche Denker uns beeinflussen.

Finde deine einfach selbst heraus in dem du immer achtsamer wirst für dein Denken. Verbinde dich mit deinem beobachtenden Ich und nehme Kontakt mit deinen Denkern in dir auf. Ich habe zum Beispiel für mich herausgefunden, das ich ein Orakel habe, das mir gerne Zukunftsprognosen gibt, die überhaupt niemals eintreffen werden, dann habe ich noch einen Jammerlappen im Kopf, aber auch einen totalen Optimisten, und eine weise innere Stimme.

Wenn ich meine Gedanken prüfe, mache ich das immer mit der Intention das ich die allumfassende Wahrheit erkennen kann.

Dann beginne mit deinen eigenen Gedanken innerlich zu kommunizieren. Ich sage zum Beispiel meinem Orakel „ach du schon wieder, prophezeist du schon wieder den Weltuntergang mit allem Blah Blah, Schätzchen wir wissen beide, das das nur Geschichten sind, die du dir ausgedacht hast……“ So entschärfe ich schnell das Orakel und dann frage ich die weise innere Stimme in mir was sie dazu sagt.

Und nein ich bin nicht schizophren, sondern gehe in einen inneren Dialog mit mir selbst, mehr nicht. Probiere es mal aus, du wirst sehen, auch du hast in dir verschiedene Abteilungen in deinen Gedanken.

Der Verstand erzählt uns ja viele Geschichten über uns selbst.

Die größte Akzeptanz, die wir uns selbst schenken können, ist die Weigerung den Urteilen unseres Verstandes zu glauben. Unser Selbstwertgefühl ich nichts was real existiert, es ist nur eine Meinung über uns selbst.