Resilienz, Stressbewältigung, Entspannungsmethoden und solche Themen sind ja im Moment voll im Trend.
Alles wunderbare Methoden, die dein Leben bereichern können, wenn du entspannt bist und gerade keinen Stress hast.
Ansonsten können sie nämlich ganz schön stressig sein.
Wie, Warum?
Es gibt so ein paar Gesetze im Leben die immer und überall gültig sind.
Eines davon heißt, das jede Ursache eine Wirkung hat, oder wie es so schön heißt, du erntest, was du säst.
Bist du nun in einem Stressmodus, gibt es dazu eine Ursache. Das kann sein, das du zu viel arbeitest, dir zu viele negative Gedanken machst, dich einfach schlecht fühlst, du dich unter Druck setzt, Ängste hast zu versagen, alles zu verlieren usw. usw.
Ich könnte hier wohl seitenweise Gründe auflisten, die in dir Stress verursachen.
Eine der Hauptursachen ist heute bei vielen der Job, zumindest ist das der erste Eindruck. In Wirklichkeit ist es natürlich nicht nur der Job selbst, sondern deine ganze Persönlichkeit und deine Lebensweise.
Die Geschwindigkeit im Leben beschleunigt sich, immer mehr, immer schneller Leistung bringen, egal ob privat oder beruflich. Das ist für die meisten Menschen die Ursache für Stress.
Und jetzt kommen die ganzen Methoden besser mit dem Stress umzugehen, zu entspannen, widerstandsfähiger zu sein, damit du das ganze Elend überhaupt aushalten kannst.
Wenn Entspannungsmethoden und Resilienz Training dir helfen an die Ursache zu kommen und diese auch zu ändern, dann wirst du bald keinen Stress mehr in deinem Leben haben, wunderbar. Versuchst du aber nur die Wirkung ein bisschen besser zu machen, scheint es fast so, als würdest du dein Spiegelbild im Spiegel schminken, damit du besser aussiehst.
Solange du nichts an der Ursache änderst, ändert sich wenig, außer das du in deinem täglichen Hamsterrad auch noch Zeit für Stress-Bewältigungsstrategien finden musst.
Darüber erzähle ich dir mal aus meinen Nähkästchen, warum ich mir heute einfach keinen Stress mehr mache.
Wenn du mich kennst und meinen Blog verfolgst, weißt du, dass ich vor vielen Jahren mit der Diagnose „Burnout“ voll auf die Nase gefallen bin. Und das, obwohl ich regelmäßig Yoga machte, Meditationen, und alle möglichen mentalen, emotionalen und energetischen Techniken beherrschte.
Ich war gefangen in einer 60 – 70 Stunden Arbeitswoche, manchmal auch mehr.
Es war stressig und anstrengend, gleichzeitig war mein Beruf auch eines der wichtigsten Dinge in meinen Leben.
Ok, um das nun alles auf die Reihe zu kriegen, absolvierte ich nebenbei mein Programm zur Stressbewältigung.
Dienstags musste ich mich immer den ganzen Tag beeilen, damit ich ja pünktlich herauskam, um abends mit Yoga 90 Minuten zu entspannen.
So ein Irrsinn, das Yoga war toll, aber ich hatte den ganzen Tag Zeitdruck und damit auch Stress. Heute muss ich schmunzeln über die Situation, aber damals war mir das bitterer Ernst.
Natürlich wollte ich auch hammermäßig Aussehen, also Fitnessprogramm, laufen gehen, Styling von oben bis unten um wie das blühende Leben zu strahlen.
Dann musste ich Zeit finden für meine Meditation und das autogene Training. Am besten morgens und abends. Blöd nur das ich morgens um 6:20 Uhr aus dem Haus bin, und abends vor 20 Uhr nicht zum Sitzen kam.
Ok, ich konnte mir ja alles mit Mentaltraining, NLP und EFT im Kopf umprogrammieren, Affirmationen vor mich hin murmeln, und in meinem Unterbewusstsein alles umpolen mit Thetahealing, Matrix Energetics und allen möglichen Techniken.
Aber wann?
Am besten zwischendurch. Das war aber auch ein bisschen stressig, weil meine To-do – Liste eh schon voll waren und die Zeit ein bisschen gedrängelt hat, aber gut, vielleicht paar Minuten auf dem Klo. Evtl. auf der Autobahn am Wochenende auf dem Weg zum nächsten Seminar über irgendeine Methode die mir das Leben besser machen sollte.
Mist, eigentlich wusste ich ja auch das die richtige Ernährung ganz wichtig ist. Am besten alles frisch, Bio, selbstgemacht aus dem eigenen Garten.
Aber wann?
Also gab es doch nur Fertigpizza und Smoothie aus verseuchtem Obst aus der Packung und nicht aus dem eigenen Obstanbau und dem Mixer zu Hause. Ah, wieder ein schlechtes Gewissen, der nächste Stress.
Dann kam endlich eine Lösung in Sicht, ein Seminar über Zeitmanagement, was ganz schön viel Zeit gekostet hat und mir zeigte, das ich ein geniales Zeitmanagement habe. Also gut, machen wir den nächsten Kurztrip übers Wochenende zur Wellness, oder die nächste Shoppingtour in irgendeiner stressigen Großstadt um entspannen zu können. Natürlich luxuriös, weil das hart verdiente Geld muss ja fließen, damit es in Energie bleibt, und schwups war es wieder weg. Gut, weiter im Programm und ran klotzen.
Verstehst du was ich dir sagen will?
Stressbewältigung ist nicht die Lösung.
Bewältige nicht den Stress, sondern gehe einmal an die Ursache.
Warum machst du das alles, welche Gefühle und Gedanken treiben dich immer wieder an das Hamsterrad weiter zu drehen?
Hör auf händeringend einen Weg zu finden, das alles besser auszuhalten, sondern gehe deinen Weg anders.
Benutze nicht den Stress als Ausrede, um dich weiterhin daran zu hindern, endlich du selbst zu sein, und Verantwortung zu übernehmen, für dein Leben und für dich.
Warte auch nicht darauf, dass dein Chef, dein Partner oder die Welt sich verändert, die haben nämlich auch Stress mit sich selbst. Manchmal sind es kleine Dinge, die du in deinem Wirkungskreis ändern kannst, die aber enorm viel Wirkung auf dein Wohlbefinden haben.
Lass dich nicht von Motivationstrainings nach vorne pushen, wenn du dir nicht die Zeit nimmst deine tiefste Motivation in dir zu finden.
Hör mit deinem positiven Denken auf, beginne endlich positiv zu handeln. Ansonsten hast du wieder Stress, weil dein Denken und deine Realität zwei Paar Schuhe sind.
Mach dir mit allem aber bloß keinen Stress, mach am besten einfach viel mehr von dem, was dir Spaß macht.
Heute kann ich Yoga, Meditationen und all diese entspannenden Dinge viel mehr genießen, weil ich es nicht brauche um Stress abzuwehren, sondern weil es mir einfach guttut.