Das habe ich mich in diesem Jahr wirklich oft gefragt.
Anfang des Jahres hatte ich eine Weiterbildung gebucht. Unbedingt wollte ich das noch lernen, besser werden, präziser, genauer. Angetrieben von meinem hohen Anspruch an die Qualität meiner Arbeit fing ich an, total motiviert.
4 Wochenenden waren geplant, und bereits nach dem Ersten wusste ich im Herzen, das es nicht meins ist. Aber es war bezahlt, also ziehen wir (ich und mein Ego) das durch. Bis zum letzten und vierten Wochenende. Die Stimme meines Herzens wurde lauter, viel lauter und ich sagte den Abschluss der Ausbildung ab. Das erste Mal das ich etwas nicht durchziehe. Und wisst Ihr was?
Es war wie eine Befreiung, ein Ja zu mir selbst.
Kennst du das auch?
Du verfolgst einem Weg oder nimmst dir etwas vor, und nichts scheint zu klappen? Du nimmst dir vor einen Text zu schreiben, etwas zu lernen oder was auch immer, und bist plötzlich nicht mehr motiviert, es fällt dir nichts ein, du bist lustlos, findest keinen Antrieb. Du beißt die Zähne zusammen, bist angespannt, doch du bleibst leer. Du zwingst dich, es zu machen und erlebst Widerstand. Es wird schwierig und mühselig und zu allem Trotz versuchst du durch übermäßiges Arbeiten und Anstrengung, die Situation zu verbessern.
Manchmal schlagen wir hoch motiviert und voller Glaube Wege ein, die dann aber mühsam und ermüdend sind. Doch die Angst und das Ego treiben uns an, weiterzumachen.
Ich meine hier nicht die kleinen Durchhänger die wir alle mal haben, sondern wirklich das tiefe innere Gefühl von Lustlosigkeit etwas zu tun was nicht zu einem passt.
Wenn wir absolut nicht motiviert sind, ist es sehr wahrscheinlich, das wir etwas versuchen, mit dem wir nicht in Fluss sind. Wir folgen einem Plan unseres Verstandes aber nicht des Herzens. Wir folgen einem Plan, den wir innerlich nicht wirklich wollen oder versuchen uns in eine Form zu pressen, die nicht zu uns passt.
Ich weiß, vieles lässt sich in unserem Leben erst entdecken, wenn wir unsere Komfortzone verlassen, wenn wir aus der Bequemlichkeit aufstehen und Dinge einfach mal tun.
Und manchmal müssen wir auch Durststrecken überstehen, aber wenn dauerhaft das Gefühl dich begleitet „es ist nicht meins“ dann dürfen wir Dinge auch beenden.
Manchmal glauben wir auch Verpflichtungen zu haben, doch Pflicht ist nur eine andere Form von Angst. Wir hinterfragen nicht mehr, ob uns das, was wir dort machen, lebendig macht oder ob wir es widerwillig machen, ob es uns frustriert. Manchmal haben wir auch Angst etwas zu verlieren oder etwas zu verpassen.
Doch wenn das, was wir tun, nicht aus dem Herzen kommt, hat es immer einen fahlen Beigeschmack, für alle.
Aber irgendwann hat uns doch mal etwas angetrieben. Was war das?
Versuche dich mit dem, was du erreichen willst, mit dem Ergebnis tief in deinem Herz zu verbinden, es zu fühlen, es vollständig zu erleben.
Was denkst du dabei, was fühlst du?
Wenn du merkst, dass du etwas erreichen willst und dafür etwas tust, was nicht wirklich das Richtige für dich ist, frage dich warum?
Warum mache ich das?
Letztendlich wollen wir doch mit allem, was wir tun, ein Gefühl erreichen, wir wollen uns so oder so fühlen.
Was ist das Gefühl dahinter?
Selbstliebe, Großzügigkeit und innere Führung sind die Schlüssel, Dinge von Herzen zu tun, mit Freude und ohne Angst.
Lasse dich inspirieren, folge deinen Gefühlen und erhalte die Energie anstatt sie selbst erzeugen zu wollen.
Folge dem was sich richtig anfühlt.
Ein guter Ratgeber ist der Tod.
Wenn du nur noch einen bestimmten Zeitraum zu leben hättest, was würdest du tun?
Was willst du noch machen, erreichen, bewirken?
Würdest du all das, was du gerade machst, weitermachen?
Egal wofür du dich entscheidest, gehe weiter, gehe nicht zurück, bleibe nicht stehen, denn Stillstand ist auch eine Form von Tod, gehe weiter und folge deinem Herzen, denn das ist Leben. Tief und erfüllt.