das ungenutze Potenzial langjähriger Mitarbeiter auf der Abschiebebank

In den letzten Wochen hatte ich immer wieder Gespräche mit Menschen, die viel Erfahrung und Kompetenz in ihrem Beruf besitzen, eine gewisse Gelassenheit erreicht haben und trotzdem frustriert sind von dem Gefühl nicht mehr Ernst genommen zu werden.

Häufig werden ältere und langjährige Mitarbeiter auf die Abschiebebank gesetzt. Und das nicht selten von jüngeren Mitarbeitern in Führungspositionen. Warum?

Zum einen beobachte ich immer wieder Angst, der Erfahrung und Kompetenz, die ein langjähriger Mitarbeiter hat, nicht gewachsen zu sein. Man macht sie dann gerne klein um selbst größer zu wirken.
Dann gibt es bei Einigen grundsätzlich eine ablehnende Haltung gegenüber vorhandenen Traditionen und Strukturen. Warum man das Alte ablehnt, wird selten hinterfragt, sondern Hauptsache irgendwas Neues gemacht. Die Gründe sind vielseitig, aber in vielen Fällen völlig aus der Luft gegriffen. 

Dann kann die Ruhe und Gelassenheit eines erfahrenen Mitarbeiters manch jungen Erfolgsmenschen an den Rande des Wahnsinns treiben, weil er auf den ersten Blick ein viel schnelleres Tempo geht.
Die Älteren brauchen dann angeblich viel zu lange oder kommen nicht mehr mit. Aber vielleicht sind sie garnicht langsamer, sondern hinterfragen erstmal ob das, was da läuft überhaupt Sinn ergibt und ob es nicht eine clevere, effektivere Lösung gibt. Sie zapfen innerlich ihre Weisheit und ihren Erfahrungsschatz an.

Natürlich gibt es auch diejenigen, die mit 45 schon der Meinung sind, für sie wäre es für eine berufliche Entwicklung zu spät. Sie warten lieber auf die Rente die in mehr als 20 Jahren fällig wird. Aber es ist nie zu spät, nie.

Fördert man Mitarbeiter die lange in einer Firma sind, werden sie in der Regel immer schneller.
Sie werden effektiver und kommen effizienter zu Lösungen.
Das setzt wertvolle Zeit frei für Forschung, Innovation, Weiterentwicklung oder für zusätzliche Anforderungen.

Die meisten langjährigen Mitarbeiter die ich kennenlernen durfte, kennen ihren Job und den Betrieb aus dem Effeff. Sie kennen die Menschen, die Systeme und Abläufe. Ihnen ist ihre Arbeit in Fleisch und Blut übergegangen. 

Gepaart mit einem offenen Geist, und einer Lebenseinstellung die bereit ist für Veränderung ist dies ein häufig unterschätztes Potenzial. 

Mit einem wertschätzenden Mix aus Jung und Alt, Neuem und Altem kann man eine sehr erfolgreiche Gemeinschaft erschaffen.
Es kommt immer nur darauf an, was man daraus macht.

Unternehmerischer Erfolg basiert auf dem Erfolg Aller und nicht eines Einzelnen.